„Das Drucken der Etiketten funktioniert nicht so, wie es soll!“
Ein Problem, dass es in jedem Betrieb immer einmal wieder gibt. Wir geben unseren Kunden Hilfestellungen bei der richtigen Auswahl der Etiketten und geben Tipps zum Drucken. Je nach Einsatzort können wir unterschiedliche Etiketten empfehlen, denn jede Etikettenart hat so ihre Vor- und Nachteile.
Tyvek®-Etiketten
Tyvek® ist ein vervließtes HDPE (Polyethylen), welches in verschiedenen Stärken und Oberflächen auf dem Etikettenmarkt zu finden ist. Du kannst nur durch die Beschreibung des Produzenten erkennen, aus welcher Qualität die Etiketten hergestellt worden sind. Wir produzieren zum Beispiel Tyvek®-Etiketten in den verschiedensten Größen aus einer 105 g/m2-Qualität. Da es sich um ein Vließ handelt, sind Angaben in Millimeter- oder Mikrometer-Stärke nur Annäherungswerte.
Tyvek® wird als Rohmaterial nur in weiß hergestellt, sodass es sich bei allen farbigen Etiketten um nachträglich eingefärbtes Material handelt. Je nach Qualität der Farbe sind die Etiketten länger oder kürzer farbecht. Gute Farbpigmente haben ihren Preis und schlagen sich auch im Etikettenpreis nieder. Dieser Nachteil des Einfärbens kann aber auch Ihr Vorteil sein, wenn Sonderfarben wie grau oder aquamarin gewünscht werden.
Die Vließstruktur verleiht dem Tyvek® seine Stabilität. Bricht nur eine Faser, wird sie von den anderen Fasern weiter gehalten, im Gegensatz zu einer extrudierten (gezogenen) Folie, welche an anderer Stelle reißen oder brechen würde.
Tyvek® läßt sich mit Nadel- wie auch Thermotransferdruckern bedrucken, ohne dass dazu eine weitere Beschichtung des Rohmaterials notwendig ist. Jede gesparte Extra-Veredlung des Materials spiegelt sich im Etikettenpreis wider.
Thermotransfer-Etiketten
Thermotransfer-Etiketten können, wie der Name schon sagt, mit einem Thermotransferdrucker bedruckt werden. Dazu ist ein Farbband bzw. Carbonband notwendig. Diese Farbbänder kann man grob in drei Qualitäten unterteilen: Wachs-, Wachs/Harz- und Harzqualitäten. Je höher der Wachsanteil des Farbbandes ist, desto leichter ist der Druck auf das Etikett zu bekommen, aber auch zu entfernen. Je höher der Harzanteil, desto kratzfester ist der Druck auf den Etiketten. Die meisten Farbbänder im Gartenbau sind die Wachs/Harz-Farbbänder, welche die beiden Eigenschaften kombinieren.
Thermotransfer Etiketten sind als Schlaufen-, Streifen-, Steck- oder Klebeetiketten erhältlich. Die wichtigste Eigenschaft dieser Etiketten ist die glatte Oberfläche, um einen sauberen Druck zu gewährleisten. Die Etiketten selbst können aus verschiedenen Rohmaterialien hergestellt werden: PVC, LDPE, HDPE, PS oder PP. All diese verschiedenen Kunststoffe haben je nach Einsatzgebiet ihre Vor- und Nachteile, was es unmöglich macht, ein Allround-Etikett für alles zu entwickeln. Als Stichpunkte seien genannt die Lebensmittelunbedenklichkeit, der Temperatureinsatzbereich und die Langlebigkeit der Etiketten.
Klebeetiketten können mit verschiedenen Klebstoffen ausgestattet werden: Ablösbar oder permanent haftend, Einsatz bei warmen Temperaturen oder im Frostbereich oder für den Kontakt mit Süß- oder Salzwasser. Das Etikettenmaterial kann auch unterschiedliche Eigenschaften haben: auflösbar oder beständig. Und durch die Kombination aller möglichen Eigenschaften entsteht ein sehr komplexes Eigenschaftsbildnis
Draht-Hänge-Etiketten
Hängeetiketten werden sehr vielseitig eingesetzt, ob in der Baumschule als Rosenetikett, im Autohaus zur Fahrzeugschlüsselkennzeichnung oder gar im Leichenhaus.
Die Hängeetiketten sind aus einer PVC-Folie, einem Kupferdraht und einer Messingöse gefertigt. Alternativ werden auch Etiketten ohne Öse oder nur mit einem verzinkten Draht von verschiedenen Herstellern auf dem Markt angeboten. Verzinkte Drähte sind in der Regel durch eine brüchige Verzinkung beim Verdrillen des Drahtes rostanfällig und weisen im Vergleich zum Kupferdraht eine kürzere Lebensdauer auf. Die Verwendung einer Öse vermindert das Scheuern des Drahtes bei Bewegungen der Etiketten und trägt so ebenfalls zu einer längeren Haltbarkeit bei. Messing und Kupfer sind chemisch nicht in der Lage, miteinander zu reagieren. Hängeetiketten können auch mit einem schwarzen oder farbigen Aufdruck gefertigt werden.
Laser-Etiketten
Laser-Etiketten sind mit einem Laserdrucker und häufig auch mit Kopierern schnell und einfach im eigenen Büro zu bedrucken. Der Kunststoff oder das Papier für diesen Einsatz muss hitzestabil sein.
Als Kunststoff eignet sich PET für diesen Einsatz sehr gut, um Steck-, Schlaufen- oder Klebeetiketten daraus zu fertigen. Der Druck aus einem Laserdrucker ist hierbei in der Regel nicht UV-lichtstabil. Dies hat zur Folge, dass das schön gedruckte Etikett nach Sonnenlichtkontakt schnell (je nach Drucker schon nach 3 Monaten) mit dem Verbleichen beginnt. Das Verbleichen geschieht nicht gleichmäßig, so dass Farbwanderungen von zum Beispiel rosa zu orange möglich sind.
Bildetiketten
Bildetiketten sind für den Pflanzenverkauf an Privatpersonen unerlässlich. Durch Zeigen der Pflanzen zu ihrem schönsten oder leckersten Zeitpunkt hat der Kunde immer eine gute Vorstellung, wie die Pflanze in seinem Garten – oder auf dem Balkon – aussehen könnte. Damit die Pflanze richtig gepflegt wird, sind häufig Pflanz- und Pflegeanleitungen auf der Rückseite gedruckt.
Die Gestaltung der Etiketten ist in den letzten Jahren immer aufwendiger geworden. Das Etikett, ob Schlaufen-, Hänge-, Fix- oder Stecketikett, muss auffallen, um vom Kunden wahrgenommen zu werden. Dazu kann das Etikett am Topf, mit dem Etikettenschlitz oder an der Pflanze befestigt werden. Die Gestaltung kann mit Schwerpunkt auf die Pflanze, den verkaufenden Betrieb oder eine „Lebenseinstellung“ ausgerichtet werden. Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt. Die Umsetzung der Vorstellungen im Büro hingegen ist häufig nicht möglich. Viele Standardsorten sind bereits vorgefertigt und können direkt zur Verwendung abgerufen werden. Sonderwünsche sind immer möglich, benötigen aber eine Vorlaufzeit.
Gravierschilder und Baumnummern
Die langlebigste Art der Etikettierung ist ein aus Metall gefrästes Schild. Es wird weder vom Sonnenlicht noch anderen Witterungseinflüssen angegriffen. Der Einsatzbereich erstreckt sich von einem Botanischen Garten bis zu kleinen Baumnummern im Baumkataster. Da das Fräsen nur mit speziellen Maschinen möglich ist, ist eine eigene Fertigung zu Hause sehr begrenzt. Durch Einsatz von Lasergraviermaschinen sind der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Jede Schriftart in jeder vom menschlichen Auge noch lesbaren Größe und sogar Bilder und Logos sind möglich.
Ökologische Etiketten
Etiketten aus ökologisch abbaubarem Rohmaterial sind auf dem Markt erhältlich. Diese Art der Etiketten ermöglicht ein „grünes Gewissen“. Die Etiketten weisen die gleichen Eigenschaften auf wie die bereits beschriebenen Kunststoffetiketten – mit dem Unterscheid, dass die Etiketten sich beim Kontakt mit Licht, Wärme, Wasser und ggf. Bakterien zu zersetzen beginnen. Dieser Zersetzungsprozess kann nicht aufgehalten werden, was für den Einsatz im Gartenbau leider nicht förderlich ist.
Produziert wird im Norden
Wir produzieren unsere Etiketten im wesentlichen in Rellingen seit 1955 selbst. Daher sind wir uns der Komplexität eines einfachen Etiketts und der alltäglichen Probleme bewusst und können auf Ihre Anforderungen reagieren. Mit unseren Offset-, Flexo- und Digitaldruckmaschinen sowie diversen Rotations- und Kniehebelstanzen sind wir auf Ihre Herausforderungen vorbereitet. Wenn Sie uns in Rellingen besuchen und einige Minuten Zeit haben, laden wir Sie auf einen „Klönschnack“ in unsere Produktionshalle ein.
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Inhalte dieses Beitrages stammen aus dem Fachbeitrag von Sven Wohlers erschienen im Buch „Aktuelles Fachwissen Baumschulen“. Wer tiefer in die Thematik einsteigen möchte und noch mehr tolle Beiträge von Herrn Buchmann und vielen anderen Autoren lesen möchte, empfehlen wir dringend das Buch.
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