Bewässerungsbedarf von Pflanzen – Die Grundlage der Bewässerungsanlage

Tropfer wird in Pflanze gestecke

Die Bedeutung des Wasserbedarfs für die Bewässerungsanlage

Eine effiziente Bewässerungsanlage basiert auf einer fundierten Einschätzung des Wasserbedarfs der Pflanzen. Dieser Bedarf wird maßgeblich von den Klimafaktoren Sonneneinstrahlung, Wind, Niederschlagsmenge sowie den daraus resultierenden Größen Temperatur und Luftfeuchtigkeit beeinflusst. Der Evapotranspirationswert (ET-Wert) bildet den Einfluss dieser Klimafaktoren ab und beinhaltet den Wasserverlust durch Verdunstung über die Bodenoberfläche und die Blätter der Pflanze.

Erfassung der ET-Werte über Wetterstationen

Die ET-Werte für die ausgewählten Wetterstationen werden beispielsweise durch das Hydrawise-Steuersystem erfasst und analysiert. In unseren Breitengraden müssen Verdunstungsverluste von bis zu 6 mm pro Tag (6 l/m²) während der Hauptvegetationszeit ausgeglichen werden. Die Bewässerungsanlage wird entsprechend so ausgelegt, dass die Verdunstungsverluste der Pflanzen optimal kompensiert werden können.

Berücksichtigung verschiedener Bodentypen

Um eine effektive Nutzung des Bewässerungswassers zu gewährleisten, ist die Ausbringungsintensität der einzelnen Emitter auf den jeweiligen Bodentyp abzustimmen.

Sandige Böden

Hohe Wasseraufnahme-Kapazität, geringe Wasserspeicherfähigkeit. Hier werden Regner mit geringer Beregnungsintensität eingesetzt, oder der Boden wird häufiger und mit geringeren Mengen bewässert.

Lehmige Böden

Mittlere Aufnahmefähigkeit, höhere Speicherfähigkeit. Die Beregnungsintensität kann etwas höher sein, da der Boden Wasser besser speichern kann.

Tonige Böden

Hohe Wasserspeicher-Kapazität, geringe Wasseraufnahmefähigkeit aufgrund der feinen Struktur. Auch hier sind Regner mit geringerer Niederschlagsintensität zu bevorzugen, um ein Eindringen des Wassers in den Boden zu erleichtern.

Berücksichtigung der Flächenneigung und Tropfbewässerung

Eine Neigung der zu bewässernden Fläche verstärkt die Effekte der Bodentypen. Je steiler die Flächenneigung, desto geringer sollte die Beregnungsintensität je Zeiteinheit sein.

Bei der Planung von Tropfbewässerungssystemen ist der Bodentyp ebenfalls relevant. Die horizontale Durchfeuchtungszone unter jedem Tropfer hängt von der Bodenart ab. Auf sandigen Böden ist sie kleiner, was eine engere Verteilung der Tropfrohre erfordert. Auf lehmigen und tonigen Böden hingegen ist eine bessere horizontale Wasserverteilung möglich, wodurch größere Abstände zwischen den Tropfrohren gewählt werden können.

Fazit

Ein professionell geplantes Bewässerungssystem, das den Bewässerungsbedarf der Pflanzen und die Eigenschaften des Bodens berücksichtigt, sorgt für eine effiziente Wassernutzung und unterstützt das Wachstum und die Gesundheit Deiner Pflanzen.

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Inhalte dieses Beitrages stammen aus dem Fachbeitrag von Dipl.-Ing. agr. Dirk Haack erschienen im Buch „Aktuelles Fachwissen Galabau“. Wer tiefer in die Thematik einsteigen möchte und noch mehr tolle Beiträge von Herrn Haack und vielen anderen Autoren lesen möchte, empfehlen wir dringend das Buch.

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