Zum Schutz vor Schäden an Ihrer Bewässerungsanlage durch gefrierendes Wasser, ist es notwendig vor Beginn der Frostperiode, das System zu entleeren und somit frostsicher zu machen. Lesen Sie hier, was die wichtigsten Schritte sind, um Ihre Anlage winterfest zu machen.
Je nach Klima und Witterung kann der Zeitpunkt für die Einwinterung unterschiedlich sein. Spätestens jedoch Anfang Oktober sollte Ihre Anlage winterfest gemacht werden. Nur so ersparen Sie sich im Frühjahr viel Ärger, Zeit und Geld durch die sonst auftretenden Defekte einzelner Bauteile.
Die sicherste Methode der Einwinterung ist es, die Anlage mittels Druckluft auszublasen. Dazu wird ein handelsüblicher Kompressor benötigt. Umso größer die Leistung des Kompressors, desto einfacher
gestaltet sich die Entleerung.
Folgende Schritte sind durchzuführen
- Schließen Sie die Wasserzufuhr, bzw. schalten Sie die Pumpe aus.
- Schließen Sie den Hahn zwischen Bewässerungssystem und Wasserzufuhr.
- Bei einer festen Trinkwasserinstallation öffnen Sie die Entleerungsschraube der Zuleitung, bei einer Pumpe bitte ebenfalls die Schraube entfernen und somit das Wasser aus der Leitung laufen lassen.
- Schließen Sie den Kompressor an dem Einwinterungsanschluss Ihrer Ventilbox an und schalten Sie den Kompressor ein.
- Sobald der Kompressor Druck aufgebaut und den Kessel gefüllt hat, öffnen Sie den Kugelhahn vom Einwinterungsanschluss, an den Sie die den Kompressor angeschlossen haben.
- Öffnen Sie nun einzeln von Hand die Ventile nacheinander. Es ist notwendig, diesen Vorgang mehrmals zu wiederholen, damit der Kompressor wieder genügend Druck aufbauen kann. Machen Sie dies so oft, bzw. lassen Sie das Ventil solange geöffnet, bis kein Wasser mehr aus den Regnern bzw. der Tropfleitung austritt.
- Falls Sie Wassersteckdosen oder Zapfstellen besitzen, öffnen Sie diese bitte ebenfalls und warten, bis das komplette Wasser aus der Leitung gedrückt wurde.
- Wenn der Prozess abgeschlossen ist, schalten Sie den Kompressor aus
- Bitte stellen Sie nun alle Kugelhähne auf ¾ Stellung. Diese dürfen weder ganz geschlossen, noch ganz geöffnet sein.
- Öffnen Sie auch die Magnetventile von Hand. Je nach Modell durch Drehen der Spule oder eines kleinen Hebels.
- Sollten Sie Bauteile haben, in denen sich Wasser sammeln und nicht abfließen kann, wie z. B. Filtergehäuse, entleeren Sie diese bitte manuell.
- WICHTIG: Lassen Sie keine Leitungen offen. Hier können Schmutz oder Tiere und Insekten eindringen, die das System später zum Verstopfen bringen können.
- Stellen Sie Ihr Bewässerungssteuergerät auf AUS. Lassen Sie netzbetriebene Geräte aber bitte unbedingt am Netzstrom. Die entstehende Wärme im Gerät beugt Schäden durch Kälte bzw. Kondenswasser vor
- Bei einem Regensensor mit Auffangschale entfernen Sie diese bitte. Einen Sensor mit Korkplättchen decken Sie bitte ab, damit das Kork nicht nass werden und frieren kann.
Sicherheit geht vor
Sollten Sie bei der Einwinterung defekte Bauteile bemerken, warten Sie mit dem Austausch bzw. der Reparatur bis zur Inbetriebnahme im Frühjahr. Die Inbetriebnahme sollte ebenfalls sehr gewissenhaft durchgeführt werden. Hierbei können dann defekte Teile ausgetauscht, die Anlage überprüft und alle Regner und Düsen bei Bedarf neu eingestellt werden. Die Inbetriebnahme kann ebenfalls durch Ihren Bewässerungsspezialisten erfolgen.
Bitte beachten Sie, dass die Verwendung von Druckluft zu schweren Verletzungen führen kann. Fliegende Gegenstände durch defekte Bauteile, etc. können unter anderem zu schweren Augenverletzungen führen. Tragen Sie daher einen geeigneten Augenschutz, bzw. halten Sie sich während des Ausblasens von Ventilen, Regnern oder Rohrleitungen fern. Wenn Sie sich nicht sicher sind oder keinen Kompressor haben, wenden Sie sich an Ihren Bewässerungsspezialisten. Dieser ist entsprechend ausgerüstet und übernimmt die Prozedur gerne für Sie.
Bitte beachten Sie, dass diese Anleitung nur eine Richtlinie für private Grünanlagen darstellt. In jedem Bewässerungssystem sind andere Komponenten verbaut, die ggf. andere Arbeitsschritte und oder Werkzeuge erfordern.