Im einfachsten Fall schaltet eine Steuerung die Bewässerung an und nach einem bestimmten Zeitraum wieder aus. Vergisst man, die Bewässerung rechtzeitig anzuschalten, vertrocknen die Pflanzen. Vergisst man, die Bewässerung rechtzeitig auszuschalten, kann das sogar weitaus schlimmere Folgen haben.
Was kann eine Bewässerungssteuerung?
Eine Steuerung kann in den Grundfunktionen den Wasserfluss in einer Leitung an- oder ausstellen. Dies kann nach Zeit oder Wassermenge geschehen, oder aber mit Sensorhilfe z. B. nach UV-Strahlung, Verdunstung oder Luftfeuchte. Auch einfache Geräte können mit Hilfe von Magnetventilen Wasser über verschiedene Segmente aufteilen. Das ist wichtig, wenn z. B. nur eine begrenzte Menge Wasser zur Verfügung steht. Nach oben sind mit moderner Technik wenig Grenzen gesetzt. Vernetzung, Filterrückspülung, Steuerung aus der Ferne mit dem Smartphone oder Einspeisung von Dünger oder Säure. Hochwertige Geräte bieten modernes Wassermanagement und vielfältige Funktionen. Sie werden in der Regel nach den Bedürfnissen des Kunden konfiguriert.
Was kann eine Bewässerungssteuerung nicht?
Auch eine noch so ausgeklügelte Steuerung ersetzt nicht den grünen Daumen bzw. das geschulte Gärtnerauge. Ein vollautomatischer Ablauf ohne die (regelmäßige) Kontrolle des Menschen stößt schnell an die Grenzen.
Folgende Schritte sollen bei der Auswahl eines geeigneten Steuergerätes helfen
Stromversorgung AC/DC
Wechselstrom oder Gleichstrom? Liegt Strom an, so ist es in der Regel 220 V-Wechselstrom, kurz AC für „alternating current“. Ist die Anbindung an das öffentliche Stromnetz nicht möglich (abgelegene Flächen), so ist der Einsatz eines Geräts mit Gleichstrom, kurz DC für „direct current“, möglich. Die Stromversorgung wird bei kleineren Geräten in der Regel von 9 VBlockbatterien übernommen. Wichtig ist, dass die Spulen der Magnetventile natürlich auch zu dem Gerät passen müssen. Spulen sind ebenfalls als AC- oder DC-Version verfügbar.
Anzahl der Ausgänge
Pro Ausgang kann je ein Ventil geschaltet werden. Die maximale Anzahl der Ausgänge gibt an, wie viele Magnetventile angeschlossen werden können. Auch für kommende
Erweiterungen sollte die Anzahl der möglichen Anschlüsse größer sein als die tatsächliche Anzahl der Ventile.
Magnetventile
Die Magnetventile werden in der Regel per Kabel mit dem Steuergerät verbunden. Wichtig ist, dass die Magnetspule die gleiche Energieversorgung abruft wie das Steuergerät, entweder DC (Gleichstrom) oder AC (Wechselstrom). Es gibt verschiedene Gewinde- oder Flanschanschlüsse und auch Ventile, die über eine integrierte Druckregelung verfügen.
Masterventil
Schon kleinere Geräte bieten den Anschluss eines Masterventils an. Hier kann in der Regel auch ein automatischer Pumpenstart realisiert werden.
Anzahl und Art der Eingänge
Es gibt Eingänge in das Steuergerät, an denen digitale oder analoge Sensoren angeschlossen werden können. Verbreitet sind Sensoren wie Regenmesser oder Wasserzähler.
Programme
Auch einfache Geräte bieten in der Regel 3 verschiedene Programme an (ABC), mit denen verschiedene Laufzeiten festgelegt werden. In „A“ wird z. B. ein Standardprogramm festgelegt, während in „B“ für heiße Tage die Bewässerungszeiten verlängert und in „C“ für kühle Tage die Laufzeiten reduziert werden.
So kann mit Abruf eines der Programme die Bewässerung mit einem Dreh angepasst werden, ohne jedes Mal die Zeiten neu zu programmieren. Es können aber auch unterschiedliche Programme verwendet werden, um entweder eine andere Selektion von Ventilen anzusteuern oder aber um zum Beispiel ein Dosatron mit anzusteuern (Düngeprogramm). Die Programme setzen sich immer zusammen aus:
Startzeit
Wochentag und Zeit, an dem die erste Gruppe (Magnetventil) startet bzw. öffnet. Je nach Gerät können in einem Programm mehrere Startzeiten festgelegt werden.
Zuordnung
Hier werden die Magnetventile den Bewässerungsprogrammen zugeordnet oder auch bewusst nicht zugeordnet.
Laufzeit (Dauer)
Legt fest, wie lange jedes Magnetventil geöffnet bleibt.
Manche Geräte bieten die Funktion „Wasserbudget“, mit der prozentual Laufzeiten verringert oder erhöht werden können. Das ist praktisch, um schnell auf heiße Tage reagieren zu können.
Netzwerk
Moderne Steuergeräte bieten einen Zugriff aus der Ferne. Das kann per Netzwerkkabel, aber auch per Bluetooth oder WLAN geschehen. Einige Geräte haben einen eigenen SIM-Kartenschacht und lassen sich, Telefonempfang vorausgesetzt, in abgelegenen Gebieten einsetzen. Der Vorteil ist, dass man von überall Zugriff auf die Steuerung hat. Auch Status- und Fehlermeldungen können abgerufen werden oder warnen den Nutzer gar per SMS.
Düngung
Die Kombination aus einem Steuergerät und einer sensorgesteuerten Düngerdosierung nennt man Düngecomputer. Diese Geräte werden fast immer nach den Bedürfnissen des Kunden konfiguriert. Es können nicht nur Düngerrezepturen eingespeist werden (Fertigation), sondern über Säure- oder Laugenkanäle kann auch der pH-Wert verändert werden.
Fazit
Das richtige Steuergerät für Ihre Bewässerungsanlage zu wählen ist ein essenziell notwendiger Schritt. Noch dazu das richtige Gerät für Ihre Bedürfnisse zu wählen, kann manchmal schwierig sein. Dennoch gibt es ein paar Eckpunkte, über die man sich vorab Gedanken machen sollte und die dann bei der Auswahl der Geräte eine geeignete Hilfestellung bieten. Solltest Du mal nicht weiter wissen oder Unterstützung bei der Planung von Bewässerungsanlagen benötigen oder bei der Auswahl der richtigen Geräte, dann kommt hier noch ein kleiner Tipp: Meyer bietet allen Geschäftskunden (Privatkunden ausgeschlossen) einen Bewässerungsberatungsservice an. Dieser ist kostenfrei und absolut professionell und herstellerunabhängig. Weitere Infos zum Bewässerungsplanungsservice findest du auch hier: Zur Bewässerungsplanung von Meyer
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