Das Wetter wird extremer und die extremen Wetterbedingungen stellen zunehmend eine Herausforderung für Gemüseproduzenten dar. Abhilfe können zu einem nicht unerheblichen Anteil Folien schaffen. die ganz unterschiedlichen Folien bieten zudem noch weitere Vorteile.
Folien sind nicht mehr wegzudenken aus dem Gemüsebau. die „Plastikdiskussion“ hin oder her. Tatsache ist, dass Folien im Gemüsebau und in der Landwirtschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Sie schützen wertvolle Kulturen und unterstützen die Kulturzeitverkürzung. letztendlich helfen sie, richtig eingesetzt, wichtige Ressourcen einzusparen. Und wer gleich die lästige Glyphosat-Diskussion noch mit erwähnenswert findet, dem sei gesagt, dass Mulchfolien diesen chemischen „Giftstoff“ helfen zu reduzieren. Zur guten fachlichen Praxis zählt es selbstverständlich, die verwendeten Kulturschutzfolien fachgerecht zu entsorgen, so dass diese nicht im Fischmagen oder der Antarktis wiederzufinden sind.
Keine allgemeine Empfehlung möglich
Es gibt hunderte unterschiedliche Folien für den Gemüsebau auf dem Markt. „Zu oft gilt die erste Frage dem Preis“, beklagte Thorsten Pfaff, Folitec, das oftmals mangelnde Wissen über Folien (s. interview). Für den professionellen Anbau werden häufig Spezialanfertigungen in individuellen Maßen, Stärken, Materialien und Farben verwendet. Pauschale Folienempfehlungen für den Gemüsebau gibt es nicht. Eine Beratung individuell für den jeweiligen Einsatzbereich durch die Hersteller- oder Lieferantenfirmen ist daher sinnvoll. Die Folienwahl hängt ab von der Kultur, dem Einsatzort und dem Kulturziel. „Ein Trend geht hin zu Bio-Mulchfolie und zu Mulchfolien mit Pflanzlochbedruckung“, berichtete Ernst Kühnle, Wurth Pflanzenschutz.
Die Preise schwanken laut Kühnle deutlich in Abhängigkeit vom Rohstoffpreis, vom internationalen Ölpreis und der internationalen Kunststoffnachfrage. Die Preise hängen bei den meisten Folienanbietern außerdem von der bestellten Menge ab.
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Stabile und ertragssteigernde Gewächshausfolien
Die UV-stabile und UV-durchlässige GlaeserGrow Gewächshausfolie aus hdPE (high density Polyethylen) wird von Glaeser als wachstumsfördernd und ertragssteigernd beschrieben. Zudem lassen sich unter der Folie bessere Erntequalität erzeugen. Wie alle Gewächshausfolien bietet sie Schutz vor Kälte, Frost, Schlagregen und Hagel. Die UV-durchlässige, thermische Gewächshausfolie aus Polyethylen lumisol clear bietet laut Hermann Meyer hervorragenden Eigenschaften bezüglich der Lichtdurchlässigkeit, mechanischen Belastbarkeit und besitzt für Mitteleuropa eine Haltbarkeit von mindestens fünf Jahren. Beim aufziehen und Spannen ist darauf zu achten, dass der Falz der Folie straff aufliegt und somit im Windsog nicht beschädigt wird. Zusätzlich muss die Markierung auf der Folie von innen lesbar sein, da diese Seite eine Antitaueigenschaft besitzt. Fast ebenso lange haltbar ist die ebenfalls UV-stabilisierte Gewächshausfolie UVM 42 UV-B (offene Spezialfolie) für die Ernteverfrühung unter anderem bei Erdbeeren von Meyer. Erdbeerkulturen unter dieser Folie punkten mit stärkeren, kompakteren Pflanzen und intensiverer Ausfärbung, verbessertem Aroma und Geschmack. Zudem seien weniger Pflanzenschutzmittel notwendig im Vergleich zu einer Kultur ohne Folie. […]
Rücknahme und Recycling sind möglich
Für die meisten Folien ist eine Rücknahme möglich […]. Bei der Verwertung gebrauchter Folien bietet unter anderem Wurth seinen Kunden aktuell Lösungen an – allerdings nur für Sorten- und besenreine Folien mit mindestens 10 t beziehungsweise 40 m³ Menge pro Ladestelle. Der ideale Folienrohstoff ist laut Pfaff, Folitec, Polyethylen. Daher lassen sich sämtliche Gewächshausfolien auch recyceln. Kritisch seien lediglich Verbundfolien, die oft bei der Lebensmittelverpackung im Einsatz sind. Alle Gewächshausfolien lassen sich über die Organisation „Erde“ entsorgen und wiederverwerten. Beim Auffinden der Abgabestationen sind die Folienanbieter in der Regel behilflich. Schließlich zahlen diese Gebühren an diese Organisation. In Silofolie lassen sich laut Pfaff bereits Regenerate einarbeiten, zukünftig wird dies wohl auch für Gewächshausfolien möglich sein. Mittlerweile gibt es sogar 7-Schicht-Folien. „Denkbar wäre, davon eine Schicht aus Regenerat herzustellen. Bislang macht man dies jedoch noch nicht, denn es ist 1-a-Folie gefordert“, so Pfaff. […]
Dieser Text ist ein Auszug aus dem Beitrag von Frau Dr. Gisela Fischer-Klüver in der Zeitschrift Gemüse 12/2019
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